Bier brauen
leicht gemacht

Interview mit Wiebke & Andreas

Hopfen, Wasser, Malz, Maischen, Keimen, Rasten, Schroten, Läutern, Gären – Dinge, Zeugs. Einfach zusammenkippen, trinken. Kann man machen! Besser ist, man lässt sich zeigen, wie man Bier braut und freut sich anschliessend auf ein sommerlich, leckeres Selbstgebrautes.

skvint® hat es gemacht, ein eigenes Bier gebraut.

Aber bevor das skrew° brew entstehen konnte, brauchten wir Verstärkung. Dazu haben wir uns Wiebke (32) und Andreas (35) ins Haus geholt – die brauen in ihrer Freizeit. Sonst sind sie: Psychologin und Freiberuflicher Bildtechniker bei Filmproduktionen.

Hej Wiebke & Andreas, wie seid ihr zum Brauen gekommen?

Ausgehend von der Frage, wie man eigentlich Dinge herstellt (in diesem Fall Bier), sind wir zu einem Braukurs an der Volkshochschule gegangen. Es ging dabei um die ganz konkrete und praktische Umsetzung – einfache Antworten wie »Das wird dann industriell gefertigt …« oder »Man verwendet Malz, Hopfen und Hefe.« wollten wir nicht hören, genauso wenig wie »Wir haben jetzt hier unseren 2.000 Liter-Tank«.

Daher haben wir den Kurs mit dem Titel »Bier brauen mit haushaltsüblichen Geräten« besucht. Das ganze ging einen Tag und war ebenso spannend und spaßig wie aufschlussreich. Nach dem Kurs haben wir mit ganz kleinem Besteck angefangen zu brauen, mittlerweile haben wir über die Jahre nach und nach unser Equipment erweitert (sowohl für mehr Komfort, technische Genauigkeit und mittlerweile auch für eine größere Ausstoßmenge).

Seit wann braut ihr?

Das Protokoll von unserem Sud Nummer 01 hat das Datum 05.04.2014.

Macht ihr das nur hobbymäßig oder ist es schon mehr geworden als »nur mal was brauen«?

Wir sind eingetragene Hobbybrauer, Verkauf ist also nicht drin. Die jährliche Menge Bier, die man nach vorheriger Anmeldung beim Zollamt steuerfrei pro Haushalt brauen darf, sind 200 Liter, die schöpfen wir nicht ganz aus. Das reicht dann für den Eigenbedarf mit Freunden …

Kleine Bierflaschen mit eigenem Bier als Tischkarten haben wir für unsere Hochzeit gebraut. Als Geschenk für Familie und Freunde ist unser Bier auch immer gerne gesehen. Einem besonderen Menschen haben wir mal sein persönliches Bier geschenkt.

Habt ihr schon an Wettbewerben oder ähnlichem teilgenommen?

Ja, wir haben an der ersten Deutschen Hobby-Braumeisterschaft teilgenommen (2017). Da wir zwar zusammen brauen, aber recht unterschiedliche Braustile haben, hat immer einer von uns die Rezepthoheit für den jeweiligen Sud. Deshalb haben wir auch quasi in Konkurrenz am Wettbewerb teilgenommen und werden das so auch dieses Jahr wieder tun. 2017 hat Wiebke deutlich besser abgeschnitten und den dritten Platz beim offiziellen Wettbewerb in der Blind-Verkostung durch eine Jury gewonnen.

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Was ist euer liebstes Selbstgebrautes und welches euer liebstes gekauftes Bier?

Wiebke braut am liebsten leichte Single Hop Ales. Andreas Lieblings-Selbstgebrautes ist ein Starkbier mit rosa Beeren und Reis.

Unsere gekauften Lieblingsbiere sind das Icelandic Pale Ale von Einstök aus Island und das Simcoe 3 von Riegele. Eine besondere Empfehlung ist das ü.NN von Kehrwieder – ein großartiges alkoholfreies Bier.

Ja, Simcoe 3 ist echt stark. Wir hatten euch gefragt, ob ihr mit uns braut, um uns einen Einblick zu geben. Wie war es und würdet ihr wieder als Event brauen?

Es hat extrem viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung. Auf jeden Fall würden wir etwas in der Art wieder machen, haben auch schon ein paar lose Anfragen und Interessenten.

Bier brauen ist unheimlich spannend und im Prinzip echt einfach. Auch braucht man viel weniger »Ausrüstung« und Platz als erwartet. Von daher kann ich es nur jedem empfehlen, der Freude am Dinge selber herstellen hat (und Bier mag). Nachdem man in einer sehr steilen Lernkurve ein paar Dinge ausprobiert hat, gibt es auch nicht mehr so eine große Sauerei in der Küche und es kommen tolle Ergebnisse weit ab vom Bier-Mainstream dabei heraus. Bei Fragen gibt es eine tolle Community in zahlreichen Foren und bei Hobby-Brautreffen.

Sehr schön, vielen Dank von skvint® ! Jetzt heißt es warten, bis das Bier lang genug gelegen hat. Aber Vorfreude ist ja die Beste.

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gepostet von

Nils Ross
Als Designer für User Experience und User Interface entwickelt und gestaltet Nils rund-um-Konzepte für unsere teilweise weltweit agierenden Kunden. Das er von Kopf bis Fuß kreativ ist, kann man wörtlich nehmen. Mit seinen Tattoos ist er eine wandelnde Leinwand.