Amsterdam, die Hauptstadt der Niederlande, ist nur 120 km von der Deutschen Grenze entfernt – somit, unserer Meinung nach, das perfekte Ziel für einen Wochenendausflug.
Wir haben uns für die Anreise mit der Bahn entschieden, wer jedoch mit dem Auto anreist, hat sicher schon von den horrenden Preisen fürs Parken gehört – ein Tipp ist das Parkhaus des Olympia-Stadions (Olympisch Stadion 2, 1076 DE Amsterdam), dort sollte man das Auto abstellen und dann die Tram ins Stadtzentrum nehmen. Das Tagesparkticket kostet so nur 1,00 €, man zahlt zwar pro Person und Strecke 3,00 € für eine Einzelfahrt mit der Tram, kommt damit aber günstiger, als wie sonst üblich ein Tagesparkticket für zwischen 40,00 und 60,00 € zu lösen. Und mit der Tram ist man innerhalb von 10 Minuten im Zentrum. Im besten Fall hat jedoch die gebuchte Unterkunft einen Parkplatz, den man gegen ein kleines Entgelt nutzen kann.
Wer auf die Tram oder den Bus umsteigen will, sollte bedenken, dass Tickets beim Fahrer, jedoch nur Bargeldlos, gelöst werden können. Vom Fahrer erhält man eine Chipkarte die man beim Ein- und Aussteigen an ein Lesegerät hält und sich so ein- und auscheckt – nicht vergessen! Die Stadt kann aber sowieso am Besten zu Fuß oder mit dem Rad erobert werden, also sollte man einfach das Auto stehen lassen.
Die Unterkunft
Bei der Suche nach einer Unterkunft für unseren Aufenthalt sind wir auf einige außergewöhnliche Hotels gestoßen: Zum Beispiel das »Lloyd Hotel«, hier haben verschiedene Designer die Zimmer mitgestaltet und man kann Zimmer von 1 bis 5 Sterne buchen. Wer jedoch nicht so leicht Seekrank wird, kann sich auch auf einem Hausboot einmieten oder im »Amstel Botel«, welches ein Hotelschiff ist, und im »The College Hotel« kann man in einem ehemaligen Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert nächtigen.
Wir haben uns schlussendlich aber für das »Budget Hotel Tourist Inn«, für ein weniger ausgefallenes Hostel in der Innenstadt, entschieden. So können wir alles zu Fuß erreichen, was wir sehen wollen. Hier kostet das Doppelzimmer 145,00 € für zwei Personen pro Nacht inklusive Frühstück. Um den günstigsten Preis zu bekommen, sollte man allerdings früh genug buchen, da aufgrund der Lage die Nachfrage doch recht hoch ist. Das Zimmer ist sauber und ordentlich und zum »nur« schlafen reicht es allemal. Das Frühstück ist vielfältig, frisch und lecker und die Mitarbeiter sind alle freundlich und helfen gern weiter.
Lloyd Hotel / Oostelijke Handelskade 34, 1019 BN Amsterdam
The College Hotel / Roelof Hartstraat 1, 1071 VE Amsterdam
Amstel Botel / NDSM-Pier 3, 1033 RG Amsterdam
Budget Hotel Tourist Inn / Spuistraat 52, 1012 TV Amsterdam
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Nach dem Check-In ging es direkt zum Kanal, da wir vorab schon eine zwei-stündige Grachtenfahrt gebucht hatten. Durch Gutscheine von Groupon kostete uns diese nur 10,00 € pro Person und das Beste – alle Getränke inklusive. Da es an diesem Tag noch sehr kalt und windig war, freuten wir uns, dass das Boot überdacht war und es beheizte Sitzkissen und Decken zum Aufwärmen gab. Auf der Bootstour haben wir viele interessante Sachen über Amsterdam erfahren, die wir natürlich niemandem vorenthalten wollen …
Acht Fakten über Amsterdam
» Früher war es üblich die Steuern nach der Breite der Häuser am Kanal zu berechnen, daher sind viele Häuser sehr schmal und hoch gebaut.
» Aufgrund der Bauweise sind die Treppenhäuser sehr eng, sodass die Häuser alle etwas nach vorn gelehnt gebaut wurden, so kann man über einen Haken am Giebel mit einem Flaschenzug bei einem Umzug Möbel und Kisten durch die Fenster in und aus dem Gebäude transportieren.
» Die Stadt steht auf rund 5 Millionen Pfählen, die aufgrund des sandigen und feuchten Untergrundes notwendig sind.
» Viele Häuser am Kanal haben eine schwarze Fassade, dies kennzeichnet die Häuser, die von der Pest betroffenen waren. Zuerst markierten nur schwarze Plaketten an der Haustür die Gebäude, später mussten sie aber gestrichen werden und den Besitzern ist es nicht gestattet die Farbe zu ändern.
» Generell dürfen keine baulichen Änderungen vorgenommen werden, da die Häuser am Kanal unter Denkmalschutz stehen.
» Das System der Grachtenkanäle in der Innenstadt wird als Grachtengürtel bezeichnet.
» Amsterdam hat mehr Kanäle und Brücken als Venedig.
» In der Stadt gibt es insgesamt 75 Museen.
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Danach ging es weiter zum Sexmuseum. Eine lustige Idee auf jeden Fall, aber nicht unbedingt ein Muss. Auf mehreren Ebenen kann man Bilder, Wachsfiguren und vieles mehr rund um das Thema Sex entdecken. Da wir danach schon etwas hungrig waren, entschieden wir uns, nicht noch ins Eroticmuseum zu gehen, welches gleich um die Ecke ist, sondern direkt ein Restaurant aufzusuchen. Auf dem Weg dahin schlenderten wir noch etwas in der Innenstadt herum, da aber wie schon erwähnt, ein eisiger Wind uns den ganzen Tag verfolgte, waren wir darum bemüht, so wenig Zeit wie möglich draußen zu verbringen. Wir entschieden uns für ein indisches Restaurant. Durch einen langen Gang kamen wir in das Restaurant »Gandhi«. Sehr zu empfehlen, leckeres Essen und super Lassis. Den Abend ließen wir entspannt im »2B Lounge & Bar« ausklingen.
Die Tage darauf sahen wir uns noch das »Anne Frank Museum« an, dafür ist es auf jeden Fall empfehlenswert, vorher Tickets zu buchen, da man sonst einige Zeit in der Warteschlange verbringen muss. Bei schönem Wetter macht das Schlendern durch Amsterdam auch gleich mehr Spaß. Im Vondelpark kann man in den Sommermonaten kostenlos Musik, Tanz und Kabarett-Shows genießen. Da wir nicht zu dieser Zeit in Amsterdam waren, genügte uns auch das Spazieren durch den Park, welcher wirklich schön und entspannend war.
Wer gern shoppen möchte, kann dies wunderbar in den 9 Straatjes, diese neun Straßen bilden ein Stadtviertel mit vielen kleinen Geschäften, Bars, Restaurants und natürlich Shoppingmöglichkeiten. Das Rathaus und der Palast sind ebenfalls auf jeden Fall sehenswert. Wenn der Palast aber gerade nicht von der Königsfamilie für Empfänge genutzt wird, ist er für Besucher geöffnet.
Auch die vielfältigen Märkte (Flohmärkte, Antiqutätenmärkte, …) sind empfehlenswert, der bekannteste ist wohl der Bloemenmarkt, welcher auf dem Wasser treibt. Neben Blumen und Blumenzwiebeln kann man hier auch typisch niederländische Souveniers kaufen.
Gandhi / 54 Damrak, 1012 LL Amsterdam
2B Lounge & Bar / Kattengat 1, 1012 SZ Amsterdam
Anne Frank Museum / Prinsengracht 263–267, 1016 GV Amsterdam
Mein Fazit
Alles in allem waren die Tage sehr schön, wir werden auf jeden Fall im Frühjahr / Sommer noch mal hinfahren, wenn das Wetter besser ist und man ohne eisigen Wind an den Grachten entlang bummeln und die Zeit draußen genießen kann.